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Camille van Lunen
Die in Amsterdam geborene Komponistin wuchs in verschiedenen Ländern Europas auf. Sie
begann ihr musikalisches Studium mit der Bratsche und studierte Gesang und Komposition
in Den Haag und Köln, wo sie heute lebt. In ihrem Werk, das sich durch Witz und
Farbenreichtum auszeichnet, stehen häufig soziale Themen unserer Zeit im Mittelpunkt.
Van Lunens Erfahrung als Sängerin tritt besonders in den lebendigen Kompositionen für
Stimme (Lieder und Oper) und in ihren Chorwerken hervor. Beide zeugen von einem
sicheren Gefühl für Dramatik und einer besonderen Sensibilität für die Sprachen
Französisch, Englisch und Deutsch. Doch auch feinsinniger Humor ist in ihren Kompositionen
zu finden. Beispiele dafür sind das Bläserquintett „Entgleist” (2006), die „Songs of the
British Isles” (2008) oder das „Quatuor pour l'aurore des Temps” (2016), eine Zusammenarbeit
mit Biolog*innen am Instituto Gulbenkian de Ciência in Lissabon.
Camille van Lunen hat im Laufe ihres bisherigen Schaffens eine große Bandbreite an
Auftragskompositionen zur Aufführung gebracht, von der Kinderoper „Der
Felsenjunge” (Leverkusen, 2005; Oper Bonn 2007-2008) und „O Mare Nostrum” (Acht
Brücken Festival für zeitgenössische Musik Köln, 2016; Sao Paulo 2024), eine Adaption
ihres preisgekrönten Werkes „O Sacrum Convivium”, in dem sie Flüchtlingen, die vor kurzem
nach Europa gekommen sind, eine Stimme gibt, bis hin zu „Fusion” für Chor und
Posaune (Preis des Département de la Loire, Festyvocal 2020) und der Oper „Amal, over
the Wall”, Bethlehem, 2021, Paris, La Seine Musicale, 2022). Das internationale Projekt
mit palästinensischen und europäischen Chören und Musiker*innen wurde von der Siemens
Stiftung unterstützt. Ihre neue Oper „Peter Pan”, ein Auftragswerk vom Theater Hagen
wird am 24. Mai 2025 uraufgeführt. Im November 2025 wird „Vingt six éclats de lumière” für
Vokaloktett und Instrumenten im Rahmen von Festyvocal, Biennale de Musique Vocale
Contemporaine, Centre Le Corbusier, ebenfalls uraufgeführt.
Die Komponistin wird regelmäßig von Musikhochschulen und Chören angefragt, Workshops für
vokale Komposition und Improvisation zu geben (Basel 2016, Freiburg 2021, Dortmund
2022, Köln 2023). Ihre Werke werden von jungen Solist*innen aufgeführt und für
internationale Wettbewerbe ausgewählt. Van Lunens Werk ist gleichermaßen anspruchsvoll
und dankbar für Interpret*innen und Publikum. Sie ist damit zweifellos eine wichtige
Stimme in der zeitgenössischen Musikwelt.
Camille van Lunen war 2015-2016 Composer in Residence at the Instituto Gulbenkian
de Ciência (Lissabon). Sie ist Preisträgerin des Internationalen Kompositionswettbewerbs
der Musikhochschule Nürnberg und der Mariann Steegmann Foundation (2013), Finalistin
beim 4. Uuno Klami International Composition Competition 2019 (Finnland) und Peisträgerin
bei der Biennale de Musique Vocale Contemporaine 2020: Prix du Département de la Loire.
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