Toms Geschichte - Kein Stall sondern ein Parkplatz…
Was wäre, wenn es einer Weltmacht gelänge, mit dem Vorwand, den
Terrorismus zu bekämpfen, die Macht in den Niederlanden an sich zu reißen?
Es hieße, man plane eine „freundschaftliche Invasion”, nicht um das Land
selbst einzunehmen, sondern vielmehr um den Terrorismus zu bekämpfen. Solch
eine „freundschaftliche Invasion” ist, aufgrund der „den Haag Klausel” alles
andere als unvorstellbar. Letztere gewährt einem Land, ihr gesamtes
Militär, wenn dieses vor Gericht stehen sollte, ohne Verhandlung zu befreien.
Dies also ist der Hintergrund von Toms Geschichte: Als der fiktive amerikanische
General Mattesen wegen Verbrechen gegen die Menschheit angeklagt wird, wird
das Land besetzt. Es gibt jedoch Hoffnung, da in die Handlung eine
modernisierte Version der Geburt Christi einfließt.
Die Regierung hat verordnet, dass jeder sich an seinen Geburtsort begibt, um
sich registrieren zu lassen. Bürger die nach ihrem achtzehnten Lebensjahr
zugewandert sind, müssen sich in Amsterdam registrieren lassen und sich sofort
zum Hauptkrankenhaus begeben, um sich einem Gerücht Zufolge, einen
Mikrochip implantieren zu lassen.
Es ist Dezember und die Stadt ist Menschen überfüllt. Der junge Tom ist
unser Protagonist. Er hilft seiner Mutter, die ein kleines Hotel im Zentrum
der Stadt besitzt (Sein Vater hat sie verlassen). Jedes freie Bett und Sofa
ist besetzt. Kurze Zeit nach der Ausgangssperre klopft jemand an die Tür. Tom
öffnet: Eine hochschwangere junge Frau sucht verzweifelt nach einer
Unterkunft. Sie heißt Miriam (jüdisch für Maria). Der Parkplatz hinter dem
Hotel ist der einzig unbesetzte Platz. Gegen den Willen seiner Mutter bringt
Tom die Frau ins feuchte, übel riechende Pförtnerhäuschen, in dem es warmes
Wasser und eine Couch gibt.
Währenddessen werden zwei Journalisten, deren Büro sich nebenan befindet, von
der Handlung, welche auf dem Parkplatz stattfindet, angezogen. Unter den anderen
Beistehenden sind zwei Handwerker, und Kim, die Tochter eines der beiden, die
so alt ist wie Tom. Sie fahren durch Amsterdam, in der Hoffnung schnell an Geld
zu kommen, wohl wissend, dass sie heute Abend aufgrund des starken Drucks auf
das System, gefragt sind. Tom ruft sie zum Hotel, nachdem eine Badewanne
übergelaufen ist.
Auf dem Parkplatz ist ein Kind zur Welt gekommen. Sein Name ist Joshua
(jüdisch für Jesus). Ein etwas seltsamer Gast, Mr. Joe - ehemaliger Junkie
und Alkoholiker, jetzt derartig gewandelt, dass er gern andere kritisiert - wird
auch in die Geschichte einbezogen. Er ist derjenige, der am Ende Miriam und
Joshua wegschleust, in der Hoffnung auf diese Weise einer Mikrochipimplantation
entgehen zu können. Die Besetzer versuchen totale Kontrolle über das Volk
zu erlangen.
In dieser schicksalhaften Nacht gibt es einen Kurzschluss. Die Sterne am Himmel
sind klarer den je, ein Stern scheint besonders hell. Kim hört mystische Musik
und fühlt sich durch eine eigenartige Kraft zum Geburtsort gezogen. Alle
Protagonisten sind auf irgendeine Weise von der Geburt des Kindes beeinflusst. Mr. Joe
steht natürlich für Josef. Die wenig gebildeten Handwerker verkörpern die Hirten, und
die Journalisten, die die politische Situation kommentieren, repräsentieren
wenn man so will die weisen Männer.
Personen:
Samantha, die Mutter - Sopran
Tom, der Junge - Knabensopran
Miriam, die Jungfrau - Mezzosopran
Mr. Joe - Bass
Journalist 1 - Tenor
Journalist 2 - Bariton
Chor:
SATB inklusive kleiner Rollen (Ein Installateur, seine Frau und Kim, seiner Tochter)
Orchesterbesetzung:
Streichquartett, Flöte (picc.), Oboe, Klarinette, Bassklarinette, Horn, Celesta, Percussion (2 Spieler)
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